Atemschutznotfalltraining der Othfresener Feuerwehr

Seit kurzer Zeit ist die Feuerwehr Othfresen im Besitz einer neuen Sicherheitstrupp-Tasche. Mit dieser Tasche ist es möglich, einem verunfallten oder in Not geratenen Trupp unter Atemschutz zu Hilfe zu kommen. In der Tasche befindet sich eine Atemluftflasche mit einer verlängerten Mitteldruckleitung, um einen Atemschutzgeräteträger im Falle einer Luftnot mit Atemluft versorgen zu können. Zudem wird eine Rettungshaube mitgeführt, die ebenfalls an die Atemluftversorgung angeschlossen werden kann. Darüberhinaus befinden sich mehrere Bandschlingen und ein Rettungstuch sowie eine Rettungsschere in der Tasche, um einen verunfallten Kameraden ins Freie retten zu können. Um den Umgang mit dieser Tasche zu üben, fand am Samstag, 22.09.12 ein Atemschutznotfalltraining im Gerätehaus statt, an dem insgesamt 17 Kameraden teilgenommen haben. Die Ausbildung begann mit einem Unterricht vom Othfresener Ausbildungsbeauftragten Dennis Dorn, in dem die Grundlagen eines Atemschutznotfall-Managements erarbeitet und vorgestellt wurden. Dabei haben sich die Kameraden u.a. mit möglichen Ursachen eines Atemschutznotfalls, dem Othfresener Sicherheitstrupp-Konzept sowie den Tätigkeiten eines Sicherheitstrupps beschäftigt. Ein wesentlicher Bestandteil war ebenso das Verhalten des betroffenen Trupps in einem Notfall.

Nachdem theoretischen Teil und einem gemeinsamen Frühstück stand als Schwerpunkt der praktische Teil an. In drei Stationen durchliefen die Teilnehmer verschiedene Übungen. An der ersten Station vermittelte Ausbilder Timo Jelitto das Verhalten in Notsituationen. Dabei erhielten die Kameraden beispielweise den Eindruck einer plötzlichen Luftnot, die durch ein unbeabsichtigtes Schließen des Flaschenventils durch Reibung an der Wand entstehen kann. Zudem durchliefen die Atemschutzgeräteträger einen Parcours unter „Nullsicht“, in dem künstlich Stress erzeugt wurde. Dabei verfingen sich die Kameraden unter anderem in Seilen und mussten sich mit Hilfe der Rettungsschere freischneiden.

An der zweiten Station zeigte Ausbilder Thorsten Rochow verschiedene Rettungstechniken mit Bandschlingen und dem Rettungstuch. Im Anschluss daran absolvierten die Teilnehmer einige Übungsdurchläufe, bei denen ein verunglückter Atemschutzgeräteträger aus dem Keller des Gerätehauses gerettet werden musste.

Die dritte Station hatte die Sicherstellung der Atemluftversorgung zum Thema. Dennis Dorn übte im Unterrichtsraum mit den Kameraden die Handgriffe beim Umkuppeln der Mitteldruckleitung, wobei der Lungenautomat des betroffenen Kameraden an die Mitteldruckleitung der Atemluftversorgung aus der Sicherheitstrupp-Tasche angeschlossen wird. Außerdem wurde der Umgang mit der Rettungshaube geübt, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Atemschutzmaske oder der Lungenautomat nicht mehr funktionstüchtig ist. Nachdem die Handgriffe verinnerlicht wurden, hatten die Kameraden in mehreren Übungen die Atemluftversorgung eines Verunfallten sicherzustellen, ebenfalls unter „Nullsicht“.

Nach insgesamt fünf Stunden intensiver und fordernder, aber auch spaßiger Ausbildung waren zwar alle Teilnehmer geschafft, allerdings auch um einige Erfahrungen und Fertigkeiten reicher. Auch wenn man natürlich hofft, dass es nie zu einem Atemschutznotfall kommen wird, sind die Othfresener Feuerwehrkameraden nun ein gutes Stück weiter auf einen solchen Fall vorbereitet.